Ball, Baum, Taube

Baum a was?!

„Ball, Baum, Taube“: Bühne wird zum Spielplatz für Kinder ab einem Jahr im Dschungel Wien.

Ein von Bänken umgebener Spielplatz – später im wahrsten Sinn des Wortes – ist die Basis. Der helle Boden mit bunten Linien erinnert ein wenig an einen Turnsaal mit den Zeichnungen für verschiedene Ballspielarten oder an einen U-Bahn-Netzplan. In einer Ecke warten vor einer Unmenge verschiedener Hüte anfangs die drei Performer_innen (Michael Haller, Jules Mekontchou, Una Wiplinger) und sagen, singen die drei Stücktitel gebenden Wörter „Ball“ „Baum“ „Taube“.

Langsam versuchen [sie] so die Aufmerksamkeit vor allem der jüngsten Besucher_innen auf sich zu lenken. Schritt für Schritt nähern sie sich der Mitte der Spielfläche, fügen neue Wärter hinzu wie Pinguin, Straßenbahn, Autobus... Und dazu die „Gebrauchsanweisungen“ in derselben musikalischen Tonalität: „Alle Kinder dürfern zu uns rein – oder bei den Eltern sein!“

Gemeinsames Schaumstoff-Würfel-Spiel

Hin und wieder stellt die eine oder der andere des Trios einen der Begriffe dar – von der Taube bis zum Kran, vom Bagger bis zur Betonmischmaschine. Irgendwann kommen auch die Hüte ins Spiel, wenn einer zur Vogel-Wort-Hutmaschine wird. Ist da die Annäherung der Kinder insgesamt doch noch recht zögerlich, treibt es (fast) alle ins Zentrum des Geschehens wenn die technische Leiterin (Silvia Auer) kurzzeitig auch zur Performerin wird. Sie bringt drei Säcke voller Schaumstoff-Quader und leert sie auf den Spielplatz. Die Kinder krabbeln oder wackeln auf zwei Beinen heran, um mitzubauen, spielen, sammeln. Von den Prof-Spieler_innen kommen manche Anregungen – „BAUM a was?!“: U-Bahn- und Häuserbau, die Schaumstoffteile werden aber auch zu „Handys“ und was auch immer Kindern oder ihren Mitspieler_innen gerade einfällt.

Heinz Wagner, Kurier, KiKu, 15.03.2017